Dänemark - Ruth und Werni

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Dänemark

Reisen Europa
Von den Nordsee-Dünenstränden zu den Ostsee-Klippen von Møn

Im Sommer 2015 sind wir mit dem Wohnwagen durch Dänemark gegondelt. Nach vier Tagen bei unseren Hamburger-Freunden, fahren wir nach Ribe. Von hier aus erkunden wir die Wattenmeerküste und die Inseln Fanø und Mandø. In kleinen Schritten fahren wir der Nordseeküste entlang bis nach Skagen, wo natürlich alle Touristen hingehen müssen. Über Aalborg fahren wir zur Trelde-Næs bei Fredericia. Weitere Aufenthalte machen wir auf den Inseln Langeland und Møn. Dann fahren wir über die lange Storebælt-Brücke, so zügig wie es eben mit einem Wohnwagen geht, wieder her Heimat zu.
Auf dieser Reise unternehmen wir viele schöne Radtouren und Wanderungen. Wir können oft den Spuren unserer grossen Dänemark-Velotour von 1995 nachgehen und haben auch genügend Zeit für interessante Museums-besuche.

Highlights

Traktorschiff
Hoch oben auf dem Anhänger eines Traktorbuses, fahren wir zur Insel Mandø. Schon die Hinfahrt ist spektakulär. Der Weg geht über eine Kiespiste mitten durchs Wattenmeer. Von diesem Anhänger haben wir eine herrliche Sicht auf das Meer, welches sich gerade zurückzieht und nur noch kleine Tümpel im Schlick zurücklässt, in welchen sich die Morgensonne spiegelt. In Mandø, dem einzigen Ort auf dieser 7,5 Quadratkilometer kleinen Insel mit nur gerade 45 Einwohnern, steigen wir aus. Der Fahrer erklärt uns, was es hier alles zu sehen gibt, allerdings in fliessendem Dänisch. Ausser Windmühle und Museum verstehen wir rein gar nichts. Wir erkunden diese schöne Insel zu Fuss. Die Rückfahrt wird sehr abenteuerlich. Das Meer ist am Ansteigen und die Piste ist teilweise schon stark überflutet. Zwei Radler müssen wieder umkehren, weil das Wasser schon zu tief ist. Dem Traktorbus ist das egal, er ist sehr hochbeinig und fährt locker durch das Wasser. Manchmal kommen wir uns vor wie auf einem Schiff. Rundherum ist nur noch Wasser zu sehen und unser Gefährt verursacht grosse Wellen. Nach dreiviertel Stunden kommen wir wieder glücklich und trockenen Fusses zum Ausgangspunkt zurück.

Wandern auf Wanderdünen
Im nördlichsten Teil von Dänemark können wir über imposante Wanderdünen wandern und uns informieren, welche Probleme hier der Flugsand verursacht. Wir können sehen, wie der starke Wind den Leuchtturm von Rubjerg Knude im Sand versinken lässt. Die Küstenkante verschiebt sich ins Landesinnere und die Mårup Kirche droht demnächst ins Meer zu stürzen. Während sich die Bewohner mit Dünenbepflanzungen gegen den Landverlust durch diese Dünen wehren, lässt man der Wanderdüne Råbjerg Mile in einem staatlichen Naturschutzprojekt freien Lauf. Diese 40 Meter hohe und je einen Kilometer lange und breite Düne bewegt sich jedes Jahr ca. 15 Meter in Richtung Kattegat. Hinter der Düne bildet sich ein tolles Biotop mit Seen. Hier siedeln sich seltene Pflanzen und Tiere an. Wir wandern am Abend über diese Düne und sind fast alleine hier. Das warme und flache Licht der bald untergehenden Sonne zeigt die imposanten Sandformationen von der schönsten Seite. Interessant sind die Zeichnungen welche der schwerere Quarzsand auf der Oberfläche Hinterlässt. Die Einheimischen nennen diesen dunkleren Sand Sternenstaub. Der Wind bläst über den Sand und wirbelt und diesen ins Gesicht. Wir wandern wie durch einen Schneesturm, nur ist es nicht so kalt.

Møns Klint
Die Kreideklippen von Møn sind das dänische Pendant zu den sechzig Kilometer südöstlich liegenden Kreidefelsen von Rügen. Wir wandern zuerst der Küstenkante entlang. Von hier aus haben wir immer wieder tolle Ausblicke auf die Kreidefelsen und hinunter zum Meer. Über eine Treppe mit fast 500 Stufen steigen wir dann zum Meer hinunter. Jetzt geht es weiter auf dem schmalen Ufer zwischen Steilküste und Meer. Das Wandern ist sehr mühsam. Entweder geht man durch Geröll, durch festgetretenen Seetang oder durch aufgeweichte Kreide. Die vielen imposanten Ausblicke auf die Kreidefelsen und auf das manchmal tiefblaue und manchmal grünliche Meer, entschädigen uns aber für die grosse Mühe. Auf dieser Wanderung entlang der 75 Millionen Jahre alten Kreide wird uns bewusst, wie alt unsere Erde und unsere Natur sind und wie kurz und bescheiden unser Dasein ist.

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