Baltikum - Ruth und Werni

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Baltikum

Reisen Europa
Drei Länder - drei Währungen

Im Sommer 2006 erkunden wir die Baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Tallinn, die interessante Hauptstadt von Estland besichtigen wir zu Fuss. Wir lernen hier auch Spezialitäten wie getrocknetes Elchfleisch und Zimtbier kennen. Unser Bus führt uns zur Stadt hinaus, wo wir unsere Velotour starten. Haapsalu und Pärnu, die Badeorte an der Ostsee sind unsere ersten Ziele. Wir radeln durch grosse Wälder, vorbei an versteppten Feldern, durch kleine Dörfer mit einfachen Holzhäusern. Estland hat einige Ähnlichkeiten mit Finnland. Am vierten Tag überqueren wir die Grenze zu Lettland mit dem Velo und mit Hilfe unseres Begleitbusses erreichen wir Valmiera und Sigulda. Eine besondere Attraktion ist die Überquerung des Gauja Flusses mit der Seilbahn aber auch das Nachtessen auf dem Schloss wo uns eine Lettin alte Lieder, so genannte Dainas singt und vieles über das Leben und die Bräuche im Land erzählt. Mit dem Bus geht es weiter nach Riga und wir besichtigen diese pulsierende Lettische Hauptstadt zu Fuss. Ein weiterer Bustransfer, mit einem ausgiebigen Halt am eindrücklichen Berg der Kreuze, bringt uns auf die Kurische Nehrung. Diese interessante schmale Halbinsel können wir dann wieder mit dem Velo erkunden. Wir fahren durch eine wunderbare Landschaft, und besteigen eine hohe Sanddüne, von wo wir einen wunderbaren Ausblick auf die Ostsee und das Haff haben. Wir erfahren vieles über die Bernsteingewinnung, erleben einen traumhaften Sonnenuntergang und lernen am Hexenberg anhand von kunstvollen Holzskulpturen viele alte Sagen und Märchen kennen.
Die Weiterfahrt führt der Memel entlang und mit Hilfe des Busses erreichen wir Kaunas. Im Gegensatz zu den grossen Hauptstädten ist hier alles verlottert und baufällig. Es ist interessant, auch diese Seite des Baltikums zu sehen. Der Bus führt uns ins Litauische Seenland. Diese wunderbare, hügelige  Landschaft mit vielen Seen und Naturwiesen durchqueren wir dann mit dem Velo. Nach einer interessanten Besichtigung der Wasserburg von Trakai führt uns der Bus nach Vilnius, der Hauptstadt von Litauen. Ein Führer zeigt uns diese im Aufbruch befindliche Stadt. Er hat die Zeiten der Russischen Unterdrückung noch erlebt. Jedes Mal, wenn er von der friedlichen Befreiung Litauens erzählt geht ein grosses Leuchten über sein Gesicht.

Highlights

Der erste Regen
Wir fahren in sehr gemütlichem Tempo der Strasse entlang Richtung Haapsalu. Beim ersten Halt beginnt es zu regnen. Seit drei Monaten haben wir keinen Regen mehr gesehen, deshalb steigen wir und einige andere Hartgesottene nicht gleich in den Bus. Es giesst jetzt wie aus Kübeln und wir werden sogar unter der Coretex Jacke nass, weil das Wasser durch den Kragen rinnt. Zum Glück ist es warm. Es macht uns Spass, wieder einmal nasse Beine, nasse Füsse und nasse Hosen zu haben. Wir geniessen unseren ersten Regentag, es ist richtig herrlich.So fahren wir noch 20 km durch den Regen, der einmal heftig, einmal nur ganz fein vom Himmel fällt. Ayri, unsere Reiseleiterin hat eine tarnfarbene Pelerine übergezogen, welche der Wind aufbläst, dass sie aussieht wie ein Luftballon. Sie versucht mehrmals die Fahrt abzubrechen und uns in den Bus steigen zu lassen. „Sind sie ganz sicher, dass sie noch bis nach Haapsalu fahren möchten“ fragt sie. „Jaaa“ rufen wir alle wie im Chor, schliesslich können wir nicht noch nässer werden. So erreichen wir um 14 Uhr unser Hotel. Der Regen hat mittlerweile nachgelassen. Aber die warme Dusche tut jetzt trotzdem gut.

Fünfzigtausend Kreuze
Heute ist eine Überführungsetappe zur Kurischen Nehrung und wir müssen den ganzen Tag im Bus fahren. Unterwegs besuchen wir den Berg der Kreuze. Das ist ein kleiner Hügel, wo ursprünglich zu Ehren von gefallenen Soldaten einige Kreuze aufgestellt wurden. Während der Besatzung durch Russland wurden die Kreuze niedergewalzt, aber sie wurden von den Litauern immer wieder aufgestellt, bis sie schliesslich toleriert wurden. Heute stehen hier über fünfzigtausend Kreuze in allen Grössen und Formen. Sie werden jetzt aus verschiedenen Anlässen wie zum Beispiel bei Hochzeiten hierher gestellt. Es ist sehr eindrücklich diese Menge von Kreuzen, diese verschiedenen Farben und Formen, die Stille und die Andacht der Gläubigen. Wir überschreiten den  Berges jedenfalls mit viel Ehrfurcht

Hexen und Dämonen
Wir wandern zu Fuss über den Hexenberg. Auf dieser bewaldeten Düne wurden schon in alter Zeit Mittsommernachtsfeste gefeiert. Laut alten Legenden sollen sich hier auch Hexen und Dämonen getroffen haben. Alle diese Legenden und Märchen sind hier mit phantasievollen grossen Eichenholzskulpturen dargestellt. Andrius, unser Führer erzählt uns bei vielen dieser Skulpturen die passende Geschichte in Kurzform. Nach diesem interessanten Rundgang fahren wir mit dem Velo weiter. Ein Radweg führt uns der Düne entlang durch einen schönen Wald. Bei der höchsten Düne, halten wir an und besteigen sie zu Fuss. Oben haben wir einen wunderbaren Rundblick auf die Ostsee und über das Haff. Bei einem Strassenkaffee, welches  Andrius kennt wollen wir Mittagsrast machen, aber zu unserem grossen Erstaunen stehen wir vor einer Brandruine. Waren hier die Hexen am Werk? Unser Guide will doch tatsächlich direkt vor dem abgebrannten Kaffee den Lunch auspacken. Wir finden aber ein schöneres Plätzchen in einem Restaurant direkt am Haff. Hier können wir zusehen, wie die Fischer ihre Fische waschen, salzen und in einem kleinen Häuschen räuchern.


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