Oder-Neisse
Deutschland
Natur pur zwischen Deutschland und Polen
Mitte Juli 2014, als sich der Sommer nur im Nordosten Europas zeigt, fahren wir mit den Velos auf dem Oder-Neisse Radweg und erlebten Natur pur. Von Zittau lassen wir uns mit einem Velotaxi an die Neissequelle nach Tschechien führen. Von hier radeln wir zurück nach Zittau und weiter über Rothenburg, Forst, und Eisenhüttenstadt nach Frankfurt. Hier machen wir noch eine Tagesausfahrt nach Küstrin-Kiez. Weil wir die Ostsee-Gegend von unserer Berlin-Hamburg-Radtour schon kennen, fahren wir den gleichen Weg wieder zurück. Dies nicht zuletzt auch wegen den hier sehr schwierigen Bahnverbindungen und Velotransportmöglichkeiten. Auf dem Rückweg nach Zittau übernachten wir in Guben, Bad Muskau und Görlitz. Auf dem Campingplatz in Zittau steht unser Auto für die Rückfahrt bereit. Übrigens: Den gleichen Weg erleben wir nicht gleich.
Highlights
Velo-Taxi
Ingolf Sperling holt uns mit seinem Rad-Taxi direkt beim Campingplatz in Zittau ab und schnallt unsere Velos auf seinem Anhänger fest. In Zittau werden noch fünf weitere Radler und Velos aufgeladen. Dann fahren wir los über die polnische und die tschechische Grenze. Herr Sperling erzählt uns wie ein professioneller Reiseführer vieles über diese Gegend im Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und Tschechien. Wir erfahren, wie es vor der Wende war und mir welchen Problemen sich die Leute heute herumschlagen müssen. In einer interessanten Stunde überwinden wir die vielen Höhenmeter bis zur Neissequelle bequem und können ausgeruht bei herrlichem Sommerwetter zu unserer Radtour starten.
Alternativroute
Zwischen Frankfurt und Küstrin endet der Weg plötzlich und es geht nur noch auf einem Feldweg weiter. Die Wanderer denen wir begegnen ermuntern uns weiter zu fahren und sagen der geteerte Weg käme gerade wieder da vorne. Das stimmt wirklich, aber es bleibt nicht lange so und wir stehen wieder am Schluss der Strasse. Wir haben uns definitiv verfahren. Die Frau welche mit ihrem Hund daherkommt meint aber wir seien schon richtig, aber eben auf der Alternativroute. Sie erklärt uns den Weg genau mit Wiesen, Brücken, Gräben und so. Nun fahren wir frohgemut weiter. Zuerst sind es noch Wiesenwege und dann nur noch Spuren davon. Es ist wunderbar durch diese Auen zu fahren. Es gibt viele tolle Aus- und Einblicke auf die Oder und die weitere Umgebung. Diese ist hier völlig naturbelassen. Es gibt viele kleine Seerosentümpel, Schilffelder und Libellen. Es ist Natur pur.
Görlitz
Wir kommen früh in Görlitz an und haben noch genügend Zeit um die Stadt zu erkunden. Die gut erhaltene Altstadt mit ihren Gotik- und Renaissance-Häusern, mit ihren Toren Türmen und Kirchen ist wirklich sehr sehenswert. Wie wir hören war diese Stadt im 2. Weltkrieg strategisch völlig unwichtig und blieb deshalb glücklicherweise verschont. Wir schlendern durch die Gassen und geniessen unter einer Laube Flammkuchen und Weisswein. In der Peterskirche können wir dem Orgelspiel zuhören und die Zinne zwischen den Türmen besteigen. Ein Herr erklärt hier oben die Stadtgeschichte ab dem Jahr 1071 so ausführlich, dass wir uns im 17. Jahrhundert davonschleichen. Zum Abendessen gehen wir in den "Dreibeinigen Hund". Das ist ein geschichtsträchtiges, traditionelles Lokal. Görlitz ist anders als alle anderen Oder-Neisse Städte.